„Super“ (2010) der Film
Seit langem mal wieder ein Film der es wirklich schafft ethische Probleme anzusprechen. Eine Ausseinandersetzung mit der aktuellen Situation in der sich die US-Amerikanische Gesellschaft befindent. Zwischen einer Bevölkerung die sich, aufgrund von fehlenden Perspektiven und Verwirrung, von der Realität entfremdet, oder schon seit Jahrhunderten durch religiöse Irrwege auf diesem Pfad ist, spielt sich das wahre Leben ab. Das Wahre ist aber ganz anders als man es sich idealisiert vorstellt. In diese Welt bringt der Film die direkten Lösungen der Comic-Welt, gemischt mit religiösen Halbwerten und -wahrheiten.
Der Film spricht eines der ältesten Probleme der Ethik, das Problem der Rechtfertigung, an. „Rechtfertigt eine gute Absicht jedes Mittel?“ Auch wenn der überspitzt idealisierte Abschluss des Films diese Frage mit einem Ja scheint scheinbar beantwortet, so steht demgegenüber die sehr realistisch und teilweise, durchaus verstörend realistisch, dargestellte Brutalität welche die Guten Absichten des Helden begleitet.
Wie es bei einem Film der es tatsächlich schafft ein großes Thema anzusprechen sein sollte, bleibt die Antwort auf die thematisierte Frage offen. Der inszinierte Abschluss, und die Antwort des Protagonisten auf dieselbe, ist für mich eine Ausseinandersetzung einem Ethikverständnis (mißverstandener Utilitarismus) welches die Vereinigten Staaten des letzten Jahrzehnts ausserordentlich geprägt hat.
Ein durchaus sehenswerter Film wenn es einem gelingt auch „zwischen den Bildfeldern“ lesen zu lesen. Man sollte jedoch darauf achten ihn nicht (wie wir) beim Mittagessen zu schauen.